Pelletheizung: Kosten, Funktion & Förderung

In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein entscheiden sich immer mehr Haushalte in Österreich für das Heizungssystem Pelletheizung. Die Gesamtkosten für ein Komplettpaket inklusive Lagertechnik und Montage liegen zwischen 17.000 und 23.000 Euro. Dank der Initiative „Sauber Heizen für Alle“ können Sie eine Förderung von bis zu 7.500 Euro erhalten und so Ihre Investition deutlich senken.
Was kostet eine Pelletheizung?
Die Kosten für eine Pelletheizung setzen sich aus der Anschaffung des Heizkessels, dem Zubehör wie Lager- und Fördertechnik sowie den Installationskosten zusammen. Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, finden Sie nachfolgend eine tabellarische Darstellung der Preise für Pelletheizungen von führenden Herstellern in Österreich.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben lediglich einen groben Richtwert darstellen. Für genauere Informationen und aktuelle Preisangaben empfehlen wir, sich direkt an die jeweiligen Hersteller zu wenden.
Hersteller | Modell | Leistung (kW) | Preis Heizkessel | Komplettpaket (inkl. Lagertechnik & Montage) |
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Fröling | P4 | 10-50 | 9.000 - 12.000 € | 18.000 - 22.000 € |
Windhager | BioWIN2 | 12-60 | 8.500 - 11.500 € | 17.000 - 21.000 € |
Hargassner | Classic | 9-60 | 9.200 - 12.500 € | 18.500 - 23.000 € |
ETA | PU | 7-50 | 8.800 - 11.800 € | 17.500 - 22.000 € |
Neben den Anschaffungskosten sollten Sie die laufenden Kosten für den Betrieb berücksichtigen:
- Pellets: Der Preis für Holzpellets liegt derzeit bei ca. 300 bis 450 € pro Tonne (abhängig von der Jahreszeit und Lieferbedingungen).
- Wartung: Ca. 200 bis 300 € pro Jahr für die Reinigung und den Service der Anlage.
- Stromkosten: Für die Fördertechnik und Steuerung ca. 100 bis 150 € pro Jahr.
Förderung von Pelletheizungen in Österreich
In Österreich wird der Umstieg auf umweltfreundliche Pelletheizungen durch staatliche Förderprogramme unterstützt. Die Förderungen erfolgen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene und können mit zusätzlichen regionalen Zuschüssen kombiniert werden.
Die Bundesförderung im Rahmen der "Sauber Heizen für Alle"-Initiative beträgt bis zu 7.500 € für den Ersatz einer alten fossilen Heizung durch eine moderne Pelletheizung. In einigen Bundesländern stehen zusätzliche Fördermittel zur Verfügung, wodurch sich der Gesamtförderbetrag erhöhen kann.
Um eine Förderung zu beantragen, müssen Sie sich auf der Webseite Sauber Heizen registrieren. Dort finden Sie auch alle Voraussetzungen und Dokumente, die für den Antrag erforderlich sind. Zusätzlich können Sie auf den Webseiten der jeweiligen Landesregierungen Informationen zu regionalen Förderungen einsehen.
Heizkosten sparen - so geht es
Darauf sollten Sie beim Kauf einer Pelletheizung achten!
Der Kauf einer Pelletheizung ist eine langfristige Investition. Um Fehlkäufe zu vermeiden, sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
- Dimensionierung: Die Heizleistung der Anlage sollte optimal auf den Wärmebedarf des Hauses abgestimmt sein. Eine überdimensionierte Anlage verursacht unnötige Mehrkosten, während eine zu kleine Heizung nicht effizient arbeitet. Eine genaue Berechnung erfolgt durch einen Fachmann, der Faktoren wie Gebäudedämmung, Wohnfläche, Klimaregion und Nutzungsverhalten berücksichtigt.
- Qualität des Heizkessels: Achten Sie auf eine hochwertige Verarbeitung und gute Isolierung des Heizkessels. Marken wie Fröling, Windhager und Hargassner sind bekannt für ihre Langlebigkeit und moderne Steuerungstechnologien.
- Pelletlagerung: Es gibt verschiedene Lagersysteme:
- Gewebetanks: Flexible Lösung für kleinere Häuser.
- Mauerwerkssilos: Dauerhafte Lösung, ideal bei ausreichend Platz.
- Erdtanks: Platzsparende Variante, aber mit höheren Installationskosten.
- Automatisierung und Bedienkomfort: Ein hohes Maß an Automatisierung erleichtert den Betrieb. Moderne Pelletheizungen verfügen über automatische Ascheentleerung, Reinigung und App- Steuerungen.
- Effizienzklassen und Förderungen: Achten Sie auf das Energielabel der Anlage. Hocheffiziente Modelle sind nicht nur sparsamer, sondern oft förderungsfähig. In Österreich gibt es staatliche Förderungen für den Umstieg auf erneuerbare Energien.
- Beratung und Kundenservice: Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten und stellen Sie sicher, dass der Hersteller oder Händler einen umfassenden Kundendienst bietet.
Pelletheizungen: Aufbau, Funktion & Wartung
Pelletheizungen gehören zu den modernen, umweltfreundlichen Heizsystemen, die erneuerbare Energien nutzen und mit Holzpellets betrieben werden. Holzpellets sind kleine Presslinge aus Sägemehl und Holzspänen, die unter hohem Druck ohne chemische Bindemittel hergestellt werden.
Durch die Kombination aus moderner Technik, hoher Effizienz und umweltfreundlichem Brennstoff stellt sie eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen dar.
Wie ist eine Pelletheizung aufgebaut?
Eine Pelletheizung besteht aus mehreren zentralen Komponenten:
- Pelletlager: Ein Vorratsraum oder Silo, in dem die Holzpellets gelagert werden.
- Fördersystem: Transportiert die Pellets vom Lager zur Heizung. Dies kann mittels Förderschnecke oder Saugvorrichtung erfolgen.
- Brenner: Das Herzstück der Anlage, in dem die Pellets verbrannt werden.
- Wärmetauscher: Leitet die entstehende Wärme an das Heizwasser weiter.
- Aschebehälter: Sammelt die Rückstände der Verbrennung.
- Regelungseinheit: Steuert die gesamte Anlage und sorgt für einen effizienten und sicheren Betrieb.
Die Funktionsweise einer Pelletheizung
Der Heizprozess einer Pelletheizung lässt sich in mehrere Schritte unterteilen:
- Einfüllung und Förderung der Pellets: Die Holzpellets werden entweder manuell oder automatisch in ein Lager eingefüllt. Ein Fördersystem transportiert die Pellets von dort in die Brennkammer. Moderne Pelletheizungen verwenden hierzu oft eine Förderschnecke oder eine pneumatische Saugvorrichtung.
- Zündung der Pellets: Die Steuerungseinheit startet den Zündvorgang, sobald Wärmebedarf besteht. Hierfür kommt meist ein elektrisches Heizelement zum Einsatz, das die Pellets entzündet.
- Verbrennung: Die Holzpellets werden in der Brennkammer kontrolliert verbrannt. Ein Gebläse sorgt für die Zufuhr der notwendigen Luft, um eine effiziente und saubere Verbrennung zu gewährleisten. Der Brenner erreicht dabei hohe Temperaturen, die für eine vollständige Verbrennung sorgen und nur geringe Schadstoffemissionen erzeugen.
- Wärmeerzeugung und -übertragung: Die entstehende Wärme wird durch einen Wärmetauscher an das Wasser im Heizkreislauf übertragen. Das aufgeheizte Wasser zirkuliert im Haus und gibt die Wärme an Heizkörper, Fußbodenheizungen oder andere Wärmeabnehmer ab.
- Abtransport der Verbrennungsrückstände: Die bei der Verbrennung entstehende Asche wird in den Aschebehälter geleitet. Moderne Pelletheizungen besitzen automatische Reinigungsmechanismen, die den Brenner frei von Rückständen halten und so den Wartungsaufwand reduzieren.
Automatisierung und Regelung
Die Regelungseinheit überwacht und steuert den gesamten Heizprozess. Sensoren messen kontinuierlich die Temperatur des Heizwassers, den Füllstand der Pellets und die Abgastemperatur. Sobald der gewünschte Sollwert erreicht ist, reduziert die Steuerung die Brennleistung oder schaltet den Brenner aus. Bei sinkender Temperatur startet der Brenner automatisch neu.
- Zusätzlich verfügen viele Pelletheizungen über Funktionen wie:
- Zeitprogramme, um den Heizbetrieb auf bestimmte Tageszeiten zu beschränken.
- Fernsteuerungsmöglichkeiten per Smartphone oder Computer.
- Eine Notfallabschaltung, falls eine Störung auftritt.
Wartung und Pflege einer Pelletheizung
Auch wenn Pelletheizungen weitgehend automatisiert arbeiten, ist eine regelmäßige Wartung erforderlich. Dazu gehören das Leeren des Aschebehälters, das Reinigen des Wärmetauschers und eine jährliche Inspektion durch Fachpersonal, um eine optimale Effizienz und Sicherheit sicherzustellen.
Der Brennstoff von Pelletheizungen in Österreich
In Österreich sind Holzpellets ein weit verbreiteter und umweltfreundlicher Brennstoff. Sie bestehen aus Sägemehl und Holzspänen, die ohne chemische Bindemittel gepresst werden, und bieten eine hohe Energiedichte sowie effiziente Verbrennung.
- Vorteile von Holzpellets:
- Nachhaltig: Pellets stammen aus nachwachsenden Rohstoffen, oft aus Abfallprodukten der heimischen Holzindustrie.
- CO₂-neutral: Es wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat.
- Hoher Heizwert: Holzpellets zeichnen sich durch eine hohe Energieausbeute aus, da sie pro Kilogramm etwa 4,8 bis 5,3 kWh Wärme liefern. Damit ermöglichen sie eine effiziente Wärmeerzeugung, bei der vergleichsweise wenig Material benötigt wird, um den Heizbedarf zu decken.
In Österreich gelten strenge Standards für Pellets, zertifiziert durch ENplus oder DINplus. Hochwertige Pellets zeichnen sich durch niedrigen Aschegehalt und geringe Feuchtigkeit aus. Die Lagerung muss trocken erfolgen, etwa in speziellen Lagerräumen oder Tanks.
Wie viele CO2-Emissionen verbaucht meine Heizung pro Jahr?
Was sind die Vor- und Nachteile einer Pelletheizung?
Pelletheizungen sind eine moderne und nachhaltige Lösung für umweltfreundliches Heizen. Sie nutzen erneuerbare Ressourcen und bieten eine hohe Energieeffizienz. Dennoch gibt es neben den vielen Vorteilen auch einige Aspekte, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile.
Vorteile | Nachteile |
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