Was ist eine Etagenheizung und wie funktioniert sie?

Die Etagenheizung ist in Österreich ein verbreitetes Heizsystem, das vor allem in Mehrparteienhäusern und Altbauten eingesetzt wird. Sie ermöglicht eine individuelle Heizlösung für einzelne Wohnungen einer Etage und bietet flexible Steuerungsmöglichkeiten. Die Kosten einer Etagenheizung belaufen sich zwischen 3.000 bis 8.000 € mit Anschaffungskosten plus Installationskosten.
Was ist eine Etagenheizung?
In vielen Städten Österreichs, insbesondere in Wien und Graz, prägen Altbauten mit Etagenheizungen das Wohnbild. Diese Heizform ist vor allem in Wohngebäuden beliebt, in denen eine individuelle Regelung der Heiztemperatur und des Warmwassers gewünscht wird. Sie bietet sowohl Mieterinnen und Mietern als auch Eigentümerinnen und Eigentümern eine hohe Unabhängigkeit und Flexibilität.
Zudem sind die Kosten der Installation im Vergleich zu zentralen Heizsystemen oft geringer. Eine weit verbreitete Variante der Etagenheizung ist die Gasetagenheizung. Diese funktioniert mit Erdgas, das über eine Gasleitung in die Wohnung geleitet und in der Gastherme verbrannt wird, um Wärme zu erzeugen. Moderne Gasetagenheizungen sind oft mit einer sogenannten Kombitherme ausgestattet, die sowohl Heizwasser als auch Warmwasser für Bad und Küche bereitstellt.
Sind Etagenheizungen noch erlaubt?
In Österreich sind Etagenheizungen weiterhin erlaubt. Allerdings ist seit dem 1. Januar 2024 der Einbau von Gasheizungen in Neubauten verboten.
Funktionsweise einer Etagenheizung
Eine Etagenheizung besteht in der Regel aus einem kompakten Heizgerät, das an einer Wand installiert wird. Je nach Energiequelle kann es sich um eine Gastherme, eine strombetriebene Heizung oder eine Pelletanlage handeln.
Bei Gasetagenheizungen ist die Brennwerttechnik besonders weit verbreitet, da sie neben der eigentlichen Wärmeenergie auch die im Abgas enthaltene Wärme nutzt und dadurch besonders effizient arbeitet. Bestandteile einer klassischen Gasetagenheizung:
- Gastherme: Hier erfolgt die Verbrennung des Erdgases zur Wärmegewinnung.
- Wärmetauscher: Überträgt die Wärme vom Brenner auf das Wasser im Heizkreislauf.
- Umwälzpumpe: Zirkuliert das erwärmte Wasser zu den Heizkörpern.
- Warmwasserspeicher: Integriert oder separat verfügbar, zur Bereitstellung von Warmwasser.
Der Betrieb erfolgt dezentral, das bedeutet, dass jede Wohnung eine eigene Heizungsanlage besitzt und daher unabhängig von anderen Wohneinheiten betrieben wird.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Etagenheizung?
Die Entscheidung für oder gegen eine Etagenheizung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben den technischen Aspekten spielen auch wirtschaftliche Überlegungen und Umweltfragen eine große Rolle. Eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile ist daher essenziell.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|
Gesetzliche Vorschriften und Sicherheitsanforderungen
In Österreich unterliegt der Einbau und Betrieb einer Etagenheizung strengen gesetzlichen Auflagen. Diese Vorgaben dienen vor allem der Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Energieeffizienz.
- Installationsvorgaben und Genehmigungen: Der Einbau einer Gasetagenheizung muss von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden. Vor allem in Altbauten sind oftmals zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen notwendig, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Eine Genehmigung seitens der zuständigen Behörde ist häufig erforderlich, insbesondere wenn bauliche Veränderungen vorgenommen werden.
- Abgasanlage und Brandschutz: Gasthermen müssen mit einer sicheren Abgasführung ausgestattet sein. Diese führt die bei der Verbrennung entstehenden Abgase zuverlässig nach außen ab. Regelmäßige Überprüfungen durch einen Rauchfangkehrer sind gesetzlich vorgeschrieben, um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
- Wartungspflicht: Gasetagenheizungen unterliegen einer jährlichen Wartungspflicht. Dies sorgt dafür, dass die Anlage effizient und sicher betrieben werden kann. Gleichzeitig wird durch regelmäßige Wartung die Lebensdauer der Heizung erhöht und der Energieverbrauch gesenkt.
Was bedeutet eine Etagenheizung für den Mieter?
In Österreich regeln sowohl das Mietrechtsgesetz (MRG) als auch spezifische Vertragsvereinbarungen die Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit der Etagenheizung. Der Mieter ist meist verpflichtet, Wartungskosten zu übernehmen, sofern dies im Mietvertrag ausdrücklich festgelegt ist. Es ist ratsam, diesen Punkt vor Mietabschluss genau zu prüfen.
Die Kosten einer Etagenheizung
Die Gesamtkosten einer Etagenheizung setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Diese umfassen sowohl die Anschaffung und Installation als auch die regelmäßigen Wartungs- und Betriebskosten.
- Die Anschaffungskosten für eine moderne Gastherme liegen je nach Modell und Leistung bei etwa 2.000 bis 5.000 €.
- Hinzu kommen Installationskosten, die sich je nach baulichen Gegebenheiten auf 1.000 bis 3.000 € belaufen können.
- Für die regelmäßige Wartung sollten etwa 100 bis 200 € pro Jahr eingeplant werden. Diese Kosten decken unter anderem die Inspektion und Reinigung der Anlage sowie kleinere Anpassungen oder Reparaturen ab, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.
- Die Betriebskosten hängen maßgeblich vom Gasverbrauch und dem aktuellen Gaspreis pro kWh ab, den der Verbraucher zu zahlen hat. Um diese Kosten zu reduzieren, ist es sinnvoll, regelmäßig Gasanbieter zu vergleichen und bei Bedarf zu wechseln. Ein Vergleich der Gastarife kann erhebliche Einsparungen ermöglichen und ist daher empfehlenswert. Abhilfe kann vielleicht auch ein Heizkostenzuschuss verschaffen.
Auf der Suche nach einem Energieanbieter?
Fragen Sie bei Selectra* ein erstes Angebot an, das speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist!
Was sind die Zukunftsperspektiven der Etagenheizung?
Die Zukunft der Etagenheizung in Österreich wird stark von den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst. Der Klimaplan Österreichs sieht vor, den Einsatz fossiler Brennstoffe langfristig zu minimieren. Deshalb wird der Einsatz alternativer Heizsysteme stark gefördert.
Dennoch bleibt die Etagenheizung in bestehenden Wohngebäuden relevant. Insbesondere moderne Gasbrennwertgeräte bieten eine Übergangslösung, bis nachhaltigere Technologien flächendeckend zur Verfügung stehen. Für Neubauten gelten mittlerweile strengere Richtlinien, sodass Etagenheizungen dort zunehmend durch zentrale Systeme oder Nahwärme ersetzt werden.
Wie viele CO2-Emissionen verbaucht meine Heizung pro Jahr?
Nachhaltige Alternativen zur klassischen Gasetagenheizung
Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes und der politischen Zielsetzung, fossile Energieträger zu reduzieren, sind folgende Alternativen interessant:
- Pelletheizungen: Eine umweltfreundliche Option, die erneuerbare Rohstoffe nutzt.
- Wärmepumpen: Luft-, Erd- oder Wasser-Wärmepumpen ermöglichen eine nahezu emissionsfreie Heizlösung.
- Photovoltaikanlagen: Kombiniert mit anderen Heizsystemen können thermische Solaranlagen zur Warmwassererzeugung beitragen und den Energieverbrauch senken.