Was ist ein Smart Meter & welche Funktion hat dieser?
Ein Smart Meter, auch als intelligenter Zähler bezeichnet, ist ein digitales Gerät zur Erfassung und Übertragung des Energieverbrauchs in Echtzeit. Durch diese digitale Funktionalität entfällt die Notwendigkeit der jährlichen Ablesung, da das Gerät einmal täglich automatisch den Energieverbrauch an den Netzbetreiber übermittelt. Bis Ende 2024 sollen 95 % der Haushalte mit einem Smart Meter ausgestattet sein.
Was ist ein Smart Meter?
Ein Smart Meter ist ein digitaler Energiezähler, der den Energieverbrauch in Echtzeit erfasst und kommuniziert. Im Gegensatz zu herkömmlichen analogen Zählern ermöglichen digitale Energiezähler eine präzisere und detailliertere Erfassung des Energieverbrauchs.
Sie können nicht nur den Gesamtverbrauch messen, sondern auch den zeitlichen Verlauf sowie den Verbrauch einzelner Geräte oder Haushaltsbereiche erfassen. Ein typisches Smart Meter System besteht aus drei Hauptkomponenten:
- Dem eigentlichen Zähler: Der Zähler erfasst den Energieverbrauch.
- Einem Kommunikationsmodul: Das Kommunikationsmodul ermöglicht die Übertragung der Daten.
- Einer Datenmanagementplattform: Die Datenmanagementplattform verarbeitet und speichert die Daten für die weitere Analyse.
Funktionen eines Smart Meters
Ein Smart Meter erfüllt verschiedene Aufgaben, die den Stromverbrauch effizienter erfassen und steuern. Er misst und speichert den Stromverbrauch alle 15 Minuten im Gerät und summiert diese Werte täglich auf. Diese Daten werden automatisch an den Netzbetreiber übermittelt, um eine präzise Abrechnung und Überwachung des Energieverbrauchs zu ermöglichen.
Mit der Einführung von Smart Metern haben Haushalte in Österreich die Möglichkeit, aus verschiedenen Optionen zu wählen, die ihren Anforderungen am besten entsprechen. Kund/innen können zwischen den folgenden Optionen entscheiden:
- Intelligentes Messgerät in der erweiterten Konfiguration (IME, Opt-in): Dieses Messgerät erfasst und speichert Verbrauchswerte alle 15 Minuten, die täglich rückwirkend an den Netzbetreiber übermittelt werden. Kunden können über das Internetportal des Energieanbieters ihren Stromverbrauch detailliert verfolgen, Anomalien erkennen und zeitvariable Tarife nutzen. Außerdem ermöglicht diese Konfiguration des Smart Meters Fernsteuerungs- und Leistungsbegrenzungsfunktionen.
- Intelligentes Messgerät in der Standardkonfiguration (IMS): Auch hier werden Verbrauchswerte alle 15 Minuten erfasst, jedoch wird nur einmal täglich ein Gesamtverbrauchswert an den Netzbetreiber übermittelt. Diese Option erlaubt eine zeitnahe Abrechnung bei Lieferantenwechseln oder Tarifänderungen und bietet ebenfalls Fernsteuerungs- und Leistungsbegrenzungsfunktionen.
- Digitaler Standardzähler (DSZ, Opt-out): Bei diesem Zählertyp werden keine Verbrauchswerte gespeichert, aber der aktuelle Zählerstand kann bei Bedarf ausgelesen werden, beispielsweise für Jahresabrechnungen oder Umzüge. Der DSZ bietet keine Fernsteuerungs- oder Leistungsbegrenzungsfunktionen und ähnelt in seiner Funktion den herkömmlichen Ferrariszählern, wobei jedoch eine manuelle Ablesung vor Ort entfällt.
Funktion | IME (Opt-In) | IMS | DSZ (Opt-out) |
---|---|---|---|
Übermittlung des durchschnittlichen Tagesverbrauchswerts | x | ||
Übertragung sämtlicher Tagesverbrauchswerte | x | ||
Bedarfsabhängige Ablesung | x | x | x |
Ferngesteuerte Ein- und Abschaltung | x | x | |
Leistungsbeschränkung | x | x | |
Detaillierte Verbrauchsanalyse | x | ||
Stichprobenartige Verbrauchsanalyse | x | x |
Quelle: Wahlmöglichkeiten für Haushalte, E-Control
Übrigens: Auch nach der Installation eines Smart Meters können Haushalte ihre Wahl ändern und beispielsweise seine Funktionen reduzieren, indem sie Kontakt mit ihrem Energieversorger oder Netzbetreiber aufnehmen.
Muss ich meinen Smart Meter ablesen?
Dank des digitalen Stromzählers ist die jährliche Ablesung für Sie mittlerweile überflüssig geworden. Ihr Smart Meter überträgt automatisch den Stromverbrauch an den Netzbetreiber. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, Ihren aktuellen Verbrauch online über das Internet oder eine Smartphone-App abzurufen. Falls Sie Schwierigkeiten haben, können Sie die Betriebsanleitung konsultieren.
Was sind die Vor- und Nachteile von digitalen Zählern?
Wie bei jeder Technologie gibt es auch bei Smart Metern Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gibt. Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht:
- Echtzeitüberwachung: Smart Meter ermöglichen es Verbraucher/innen, ihren Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen, was zu einem bewussteren Energieverbrauch führen kann.
- Datenschutzbedenken: Die kontinuierliche Erfassung und Übertragung von Verbrauchsdaten wie beispielsweise Informationen darüber, wann Strom genutzt wird, ob und wie oft Gäste empfangen werden und welche Art von Geräten verwendet werden, wirft Datenschutzbedenken auf. Diese Daten könnten potenziell sensibel sein und missbraucht werden.
- Präzise Abrechnung: Durch die genaue Erfassung des Energieverbrauchs können Energieversorger genauere Rechnungen erstellen, was zu fairen Abrechnungen führt.
- Abhängigkeit von der Technologie: Ein Ausfall oder eine Störung der Smart-Meter-Technologie kann zu Problemen bei der Energieversorgung führen und die Verbraucher verwundbar machen.
- Netzoptimierung: Smart Meter ermöglichen es Energieversorgern, das Stromnetz effizienter zu betreiben, da sie den Energieverbrauch besser prognostizieren und steuern können.
- Geringerer Aufwand: Ein einfacher Ummelde- und Aktivierungsprozess bei einem Umzug ist möglich, ohne dass ein Mitarbeiter vor Ort sein muss.
- Cyberattacken: Ein drahtloses Gerät im Haushalt, das vom Betreiber aus der Ferne gesteuert werden kann, könnte ein Sicherheitsrisiko für Haushalte darstellen.
- Keine zusätzlichen Kosten: Die Kosten für die Installation werden durch Messentgelte und die jeweiligen Netztarife gedeckt, die wie gewohnt zusätzlich zum Strompreis berechnet werden. Auch die Wartungskosten übernimmt der Netzbetreiber.
Warum werden Smart Meter in Österreich benötigt?
Die Energiewende erfordert eine Umstellung des Energiesystems, weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien. Smart Meter sind dabei ein entscheidender Bestandteil, da sie durch präzise Verbrauchsdaten die Stabilität der Stromnetze gewährleisten und übermäßige Kosten vermeiden können.
Die zunehmende Dezentralisierung der Stromerzeugung sowie individuelle Verbrauchsmuster erfordern zeitnahe und zuverlässige Daten, um das Netz effizient zu managen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Digitale Zähler ermöglichen es, Verbrauchsspitzen zu glätten und vorhandene Speicherkapazitäten besser zu nutzen, was letztendlich zu einem stabilen und kosteneffizienten Netzbetrieb für alle Verbraucher/innen führt.
Besteht eine Pflicht in Österreich?
In Österreich gibt es keine generelle Pflicht zur Installation von Smart Metern für private Haushalte. Die Einführung solcher wird jedoch von staatlicher Seite gefördert und ist Teil der Energiepolitik zur Förderung der Energiewende und der Effizienzsteigerung im Energieverbrauch. Die genaue Umsetzung und der Zeitpunkt der Installation können jedoch je nach Region und Energieversorger variieren.
Die Installation des Smart Meters kann nicht abgelehnt werden. Jedoch können Sie sich für die Funktion Opt-Out entscheiden, womit die intelligenten Funktionen deaktiviert werden.
Wie weit ist das Rollout in Österreich?
Bis zum Abschluss des Jahres 2021 wurden etwas mehr als 47 % aller Zählpunkte erfolgreich mit Smart Metern ausgestattet. Das ursprüngliche Ziel gemäß der Intelligenten Messgeräte-Einführungsverordnung (IME-VO), welches einen Ausrollungsgrad von 95 % bis zum Ende des Jahres 2022 vorsah, wurde mit der Novelle 2022 auf Ende 2024 verschoben.
Als Zwischenziel wurde dabei festgelegt, dass bis Ende 2022 ein Ausrollungsgrad von 40 % erreicht sein sollte. Diese neu festgelegten Ziele wurden mit Zuversicht verfolgt, da Smart Meter als essenzielle Komponente für das zukünftige Stromsystem gelten und einen bedeutenden Beitrag zur Verwirklichung der Ziele des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes sowie der Klimaziele leisten können.
Wenn man die jährlichen Pläne der Netzbetreiber miteinander vergleicht, fällt auf, dass die Ausrollungsziele sowohl in Bezug auf das Jahr ihrer Umsetzung verschoben als auch hinsichtlich ihres Umfangs angepasst wurden. Basierend auf den vorliegenden Plänen war die Zielerreichung laut E-Control in Gesamtösterreich bis Ende 2022 bei 64,5 % und bis Ende 2023 bei 81,9 %. Von einer Abdeckung von 95 % wird bis Ende 2024 ausgegangen.