Initiative Kärnten - Voller Energie

Die Initiative Kärnten - Voller Energie machte es sich zum Ziel, den Energiebedarf in Kärntner Haushalten nachhaltig zu reduzieren. In diesem Sinne wurden Privathaushalte durch das Kärntner Energiesparpaket beim Energiesparen unterstützt.
Energieberatung
Das Land Kärnten hat mit dem (mittlerweile aufgelösten) Verein energie:bewusst Bürgern eine effiziente Energieberatung angeboten, zum Beispiel im Rahmen eines "Energiechecks vor Ort". Bürger sollten für eine optimale Energienutzung sensibilisiert und sich Stromfressern bewusst werden. Durch die Beratung wurde Energieeinsparung ermöglicht. Auch bei Hausbau, Sanierung und der Installation einer neuen Heizung standen die kompetenten Energieberater den Bürgern helfend zur Seite. Außerdem wurden kostenlos Strommessgeräte verliehen.
Der Energiecheck vor Ort
Der Energiecheck vor Ort ist eine der Förderungen der Kärnten – Voller Energie Initiative und wurde mit 100,00 EUR gefördert, wobei Privathaushalte für 50,00 selbst aufkommen mussten. Der Energiecheck dauerte zwei Sunden und umfasste sowohl einen Gebäude- oder Wohnungsüberblick und ein Check-Up der Heizungs- und Warmwasseraufbereitungsanlagen, als auch eine Überprüfung der Stand-by-Stromfresser, Beleuchtung und der Energieeffizienz der Haushaltsgeräte. Gegen Rabatt wurden im Rahmen der Vor-Ort-Energiechecks Energieausweise ausgestellt.
Der Energieausweis
Der Energieausweis enthält energietechnische Daten zu einem Haushalt und zeigt den Energiebedarf von Gebäuden auf. Zu diesen Daten gehören ebenfalls Angaben zur Wärmedämmung, Warmwasseraufbereitung und Heizwärme. Wer eine thermische Wohnhaussanierung in Angriff nahm, wurde von der Initiative in Form von eines Zuschusses in der Höhe von EUR 200,00 vom Land Kärnten gefördert. Dieser Einmalbetrag wurde im Rahmen der Wohnhaus-Sanierungs-Förderung zusätzlich zur Förderung von EUR 150,00 pro Energieausweis ausgestellt.
Wann ist ein Energieausweis nötig?
Ein Energieausweis ist nötig:
- bei Neubauten im Zuge der Baugenehmigung
- bei Beantragung einer Sanierungsförderung (bei Wohngebäuden)
- für Wohnungen, die zum Verkauf, zur Vermietung oder zur Verpachtung stehen
Der Kostenpunkt eines Energieausweises liegt zwischen 400,00 und 450,00 EUR und varriert je nach Gebäudegröße.
Welche Gewerbe sind zur Austellung von Energieausweisen berechtigt?
Energieausweise dürfen ausgestellt werden von: Baumeistern, Elektrotechnikern, Gas- und Sanitärtechnikern, Heizungstechnikern, Kälte- und Klimatechnikern, Lüftungstechnikern, Ingenieurbüros (mit einschlägiger Fachrichtung) und von Zimmermeistern.
Weiterer Schwerpunkt: Die Initiative als Ausbilder
Für das Jahr 2009 waren 4000 Energiechecks vor Ort geplant gewesen. Das erforderte offizielle Energieberater, denn nur diese durften den Check durchführen. Hierbei wurden sie neben des Energieberaters gemäß ARGE-EBA zum Energieausweisberechner gemäß EU-Gebäuderichtlinie ausgebildet.
Ausgebildet wurden meist in Form von einer Weiterbildung Bau- und ZimmermeisterInnen, ZiviltechnikerInnen und Technische Büros (Ingenieurbüros) mit einschlägiger Befugnis (z. B. Bauphysik, Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik, Maschinenbau etc.).
Der Thermocheck
Eine Grobanalyse ermöglichte es Mängel zu erkennen und die Qualität bereits umgesetzter Sanierungsmaßnahmen zu überprüfen. Diese wurde mit einer Thermografie - einer Infrarot Kamera von allen Seiten - auf Schwachstellen untersucht.
Gebäude | Gesamtfläche max. | Preis inkl. 20% Ust. |
---|---|---|
Ein- und Zweifamilienhaus | 300m2 | 120€ |
Mehrfamilienhaus | 500m2 | 240€ |
Mehrfamilienhaus | 800m2 | 370€ |
Unter bestimmten Umständen lässt sich ein Thermocheck nicht durchführen:
- Außentemperaturen über + 4°C und unter - 20°C
- Niederschlag, starker Wind (über 4 m/s) oder Nebel
- durch Bäume, Sträucher, Holzlagen Schneehäufen usw. bedeckte Fassaden; ver- oder bewachsene Fassaden; vorgehängte oder hinterlüftete Fassaden; ungünstige örtlichen Verhältnissen (starke, uneinsichtige Hanglage; geschlossener Bauweise; Gebäude mit mehr als 3 Geschoßen – hier können die oberen Geschoße nicht mehr beurteilt werden
- zu geringe freie Abstandsverhältnisse zur Fassade (erforderlicher Mindestabstand 10 m)
- So bereiten Sie sich richtig auf einen Thermocheck vor
- Alle Räume sollten gleichmäßig beheizt sein (Raumtemperatur ca. 20 bis 22°C)
- Innentüren in geschlossenen Wohneinheiten offen halten
- unbeheizte bzw. unbewohnte Obergeschoße und Gebäudeteile 24 Stunden vor Beginn des Thermochecks aufheizen
- alle Fenster und Außentüren schließen
- vorhandene Außenbeleuchtung ausschalten; Bewegungsmelder abdecken
- Rollläden und Jalousien öffnen, um eine freie Sicht zu den Fenstern und Türen zu schaffen
- keine Kraftfahrzeuge direkt vor dem Objekt abstellen
Die Ziele des Energiemasterplans und organisierte Gemeindetouren
Auch Kärnten beteiligt sich an der CO-2 Reduktion. Bis 2025 soll eine Unabhängigkeit von fossillen Brennstoffen erreicht werden. Im Blickpunkt hat der Landesrat maximale Energieeffizienz und 100 Prozent erneuerbare Energie. Um ein energieunabhängiges Kärnten zu erreichen, arbeiten über 200 Experten an notwendigen Maßnahmen. Dazu organisiert die Kärntner Landesregierung auch Gemeindetouren - damit soll ein breiter Beteiligungsprozess für die Bürger Kärntens in Gang gebracht werden. Dabei werden Informationsveranstaltungen in 132 Gemeinden abgehalten. Bis 2035 hat sich die Landesregierung vorgenommen den Anteil des Umweltverbunds zu verdoppeln, was bedeutet dass der Zielwert von 6% auf 12% derjenigen steigen soll, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen und der Anteil des Radverkehrs von 4% auf 8%. Allein dadurch werden bereits Luftschadstoffe, Lärm und Co2 reduziert.
Prof. Dr. Faninger zufolge soll bis 2050 neben Energie-Effizienz und Erneuerbarer Energie ein vollständiger Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter erreicht werden. Kärnten ist ein besonders guter Ausgangspunkt für eine "Nachhaltige Energieversorgung", da ein hohes Potenzial von erneuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft und Biomasse vermerkt werden kann, und eine gewisse Marktakzeptanz von Techniken mit der Nutzung erneuerbarer Energieträger (Hackgut, Pellets, Solarwärme, Solarstrom) gegeben ist. Wie genau soll das bewerkstelligt werden? Zum einen soll eine Energieautarkie erreicht werden, heißt, dass eine Energieversorgung ohne fossile und nukleare Energieträger angstrebt wird, was letztendlich zum Ende des fossilen Zeitalters führen würde. Dies wird jedoch streng genommen aufgrund des offenen Marktes nicht möglich sein und liegt außerdem nicht in den Handlungsmöglichkeiten des Bundeslandes Kärnten. Zum anderen, um einer Energieautarkie näher zu kommen, sollen fossile und nukleare Energieträger durch erneuerbare Energieträger substituiert werden. Auch erfolgt eine Konzentration auf die Markteinführung alternativer Energieträger im Mobilitätsbereich im Öffentlichen Verkehr um dann - nach gewonnener Erfahrung und Praxis - zu Privatverkehradaptionen überzugehen.
Energiespartipps
Sie möchten Energie sparen? Hier ein paar Tipps:
- Energiesparlampen verwenden
- Heizkörper nicht verdecken
- Stoßlüften statt Fenster kippen
- Nur die effizientesten Elektrogeräte kaufen
- Nachts muss nicht gleich viel geheizt werden wie tagsüber
- Klimaanlage bewusst verwenden
- Standby-Betrieb vermeiden